Nach fast 50 Jahren Zugehörigkeit zum Betrieb geht Harald Essinger in den Ruhestand
Vom Lehrling zum Meister mit viel Verantwortung
„Ich hätte damals nicht gedacht, dass ich so lange in einer Firma bleibe“, sagt Harald Essinger, der jetzt nach fast 50-jähriger Betriebszugehörigkeit von Firmeninhaber Hermann Heppenheimer und Geschäftsführer Thorsten Michel im Beisein seiner Ehefrau Heidi Essinger und im Kreise seiner Kollegen in den wohlverdienten Ruhestand verabschiedet wurde.
„Die drei anderen Lehrlinge und ich sind damals angetreten wie bei den Soldaten“, erinnert er sich noch sehr genau an den ersten Tag seiner Ausbildung zum Mechaniker bei der Firma Heppenheimer in Reichenbach, die seit über 70 Jahren Werkzeuge und Formen herstellt. „Gleich am zweiten Tag gab es einen Rüffel vom damaligen Meister, weil ich nicht gleich das richtige Werkzeug gefunden habe“, erzählt der 64-Jährige schmunzelnd.
„Die ersten Lehrjahre waren wirklich kein Honigschlecken“, pflichtet ihm Hermann Heppenheimer bei, der im gleichen Jahr in die Firma seines Vaters eintrat. Während der Ausbildung und in den folgenden Jahren muss er dann aber die richtigen Werkzeuge gefunden haben, denn schon im Jahr 1982, unterbrochen von seiner 15-monatigen Wehrdienstzeit bei der Bundeswehr, legte er erfolgreich seine Meisterprüfung ab. „Ich erinnere mich auch noch gut daran, als wir 1984 die erste Fräsmaschine bekamen und wir unsere ersten Erfahrungen mit dem Programmieren einer Maschine machten“, schaut Heppenheimer auf diese spannende gemeinsame Zeit zurück. Viele neue und rasante Entwicklungen in der Maschinenbranche sollten in den kommenden Jahren noch folgen.
Erfolgreicher Ausbilder
1986 suchte die Firma Heppenheimer dann dringend einen Nachfolger für den damaligen Meister Werner Ruß. Was lag näher, als sich mit Harald Essinger für einen Mann aus dem eigenen Betrieb zu entscheiden. Diese Funktion übte er über einen Zeitraum von 34 Jahren aus. Arbeitsvorbereitung, Leitung der Fertigung und des Bestellwesens, Kundenkontakte, viele Besprechungen und Terminstress gehörten von da an bis heute zu seinen Aufgaben. Dabei galt es, je nach Auftragslage die richtige Arbeitseinteilung für die Mitarbeiter zu finden und sie und die richtigen Maschinen entsprechend einzusetzen, und auch immer auf die Qualitätssicherung zu achten. Immer mehr hielt auch der Computer in der Firma Einzug.
„Zudem darf er sich den Erfolg unserer Lehrlingsausbildung auf die Fahne schreiben. Bis auf einen Mitarbeiter sind heute alle Mitarbeiter in unserer Firma ausgebildet worden“, erläutert Heppenheimer weiter.
Einen Lehrling habe er sogar zu hohen Ehren geführt: Markus Schneider wurde Landessieger bei der Prüfung zum Werkzeugmacher. Da ist es nur folgerichtig, dass Essinger auch dem Prüfungsausschuss der Innung angehörte.
Ab und zu wird Essinger zwar noch an seiner Arbeitsstätte vorbeischauen. Aber in erster Linie hat Harald Essinger jetzt mehr Zeit für seine Hobbies. So möchte er unter anderem ein Cabriolet restaurieren. Sicher ergibt sich „nach Corona“ auch einmal die Gelegenheit, zusammen mit seiner Frau Heidi einen schönen Abend bei seinem Ex-Chef zu verbringen und sich dabei über die alten Zeiten auszutauschen.
Quelle: Bergsträßer Anzeiger, 27.05.2020 / Link
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